Projekttätigkeiten im Altkreis Wiedenbrück | |
Dank der Förderung derStiftung der Kreissparkasse Wiedenbrückhat die Biologische Station das Schutzprojekt für den Eisvogel ins Leben gerufen. Mit der Umsetzung zahlreicher Schutzmaßnahmen konnte ein kleiner Beitrag zum Erhalt der Biologischen Vielfalt in unserer Region geleistet werden.Projektlaufzeit: 2012 - 2016 Ansprechpartnerin: Conny Oberwelland | |
Im Rahmen des Programmes "Artenreiche Feldflur im Kreis Gütersloh" werden die Schutzbemühungen für den Eisvogel fortgeführt. Lesen Sie hier die Pressemitteilungen zu dem Schutzprojekt! Aktionen aus dem Projekt: September 2016: Neue Brutmöglichkeit am Teich in Langenberg November 2015: Anlage einer Brutwand im Uferbereich eines Artenschutzgewässers März 2015: Umgestürzter Wurzelteller zu Brutwand umgebaut Oktober 2014: Neue Brutmöglichkeit für den Eisvogel in Langenberg Juni 2014: Steilwände für den Eisvogel in Langenberg und Gütersloh April 2014: Optimierung des Fortbach-Nebenarmes in Langenberg - mit Bruterfolg! April 2013: Spatenstich für den Eisvogel - Biostation legt neue Steilwand zum Brüten an der Dalke an Sept. 2012: Gewässersanierung für den Eisvogel im NSG "Große Wiese" | |
Projekttätigkeiten in WertherLesen Sie hier mehr zu den Aktivitäten in Werther. | |
Glücksbringer und 'fliegender Edelstein'Schon seit jeher übt der farbenprächtige Vogel eine Faszination auf den Menschen aus – ob durch sein schillerndes Aussehen oder durch seine ungewöhnliche Lebensweise. Er gilt als Glücksbringer und wird in Lyrik, Romanen und Sagen oft erwähnt. Auch im Aberglauben kam dem Eisvogel eine besondere Bedeutung zu: So wurden z.B. seine Federn als Talismane gegen Blitzschlag eingesetzt. Der Eisvogel (Alcedo atthis) soll Macht und Reichtum, Frieden und Schönheit versprechen; den Fischern soll der kleine Vogel reichen Fang und den Schiffern eine gute Reise ermöglichen. Der ‘fliegende Edelstein‘ lebt bei uns an Flüssen, Bächen und an stehenden Gewässern.
| Bild: M. Aulbur |
Er brütet in Erdhöhlen, die er in steile, lehmige Abbruchkanten der Uferböschungen gräbt. Geeignete Brutplätze findet er insbesondere an unregulierten, unbefestigten Fließgewässern. Alternativ nistet er auch in Wurzeltellern von umgestürzten Bäumen, die sich oft im Umfeld der Gewässer in Bruchwäldern (Pappelforsten und Erlenbrüche) befinden. Unter günstigen Bedingungen kann ein Eisvogelpaar bis zu drei Bruten im Jahr aufziehen, die sich zeitlich überschneiden können (Schachtelbruten). Das Eisvogel-Paar bebrütet gemeinsam die Eier und füttert die Jungen. | |
Als Nahrungsspezialist, der fast ausschließlich kleine, lebende Fische fängt, ist er auf entsprechend saubere und fischreiche Gewässer angewiesen. Die Jagd wird von einem Ansitz aus durchgeführt, d.h. es müssen entsprechende Strukturen, wie überhängende Äste von Uferbäumen oder im Wasser liegende Totholzäste vorhanden sein. |
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| Gefährdung des EisvogelsDer Eisvogel wird trotz des Rückganges in den letzten Jahren aktuell (Rote Liste NRW 2008) nicht als gefährdete Art eingestuft. In der Bundesartenschutzverordnung wird er als „streng geschützt“ geführt und er steht in Anhang I der Vogelschutz-Richtlinie. Insgesamt weist der Eisvogelbestand starke Schwankungen auf. In strengen Wintern mit länger andauernder Vereisung der Gewässer sterben viele Vögel, die im Winter hier geblieben sind. Der Restbestand kann aber durch eine hohe Fortpflanzungsrate innerhalb weniger Jahre die nicht besetzten Reviere wieder auffüllen – so nicht wieder ein strenger Winter kommt. Gefährdet ist der Eisvogel vielmehr durch den Verlust geeigneter Lebensräume. Durch den Ausbau und die Verschmutzung der Fließgewässer haben sich die Bedingungen vielerorts verschlechtert und die Zahl der geeigneten Brut- und Nahrungsgebiete abgenommen. Als Fischfresser wurde der Eisvogel zudem früher direkt vom Menschen verfolgt und an Fischteichanlagen getötet oder vergrämt. |
Schutz und Förderung des EisvogelsMit dem Artenschutzprojekt der Biologischen Station ist der Bestand des Eisvogels gefördert worden. Durch gezielte Schutzmaßnahmen haben wir den Lebensraum verbessert und neue Brutmöglichkeiten geschaffen. Vorhandene Brutwände wurden durch das Abstechen von Steilwänden (brechen im Winter oftmals ein) erhalten und bieten dem Eisvogel damit einen vor Räubern geschützten Brutplatz. Darüberhinaus haben wir neue Steilwände im Uferbereich angelegt und spezielle Niströhren für den Eisvogel eingelassen. Somit wird das Brutplatzangebot für den kleinen Glücksbringer, dessen Gelege sich zeitlich überschneiden können, erhöht und die Reproduktionsrate verbessert. Weiterhin wurde eine regelmäßige, behutsame Kontrolle der Brutstellen auf Beschädigung, gegebenenfalls eine Nachbesserung derselben durchgeführt. Die Biologische Station engagiert sich weiterhin für den Schutz des Eisvogels und setzt Maßnahmen zur Förderung des Bestandes um. |
Aufruf zur Meldung von Eisvogel-Vorkommen
Zur gezielten Umsetzung von Schutzmaßnahmen sammelt die Biologische Station Daten zu Vorkommen des kleinen Glücksbringers.
Bitte melden Sie uns Ihre Beobachtungen!
Kontakt: info@biostation-gt-bi.de