Lage: am Südwestrand der Stadt Halle im Ortsteil Kölkebeck
Größe: 40,5 ha
Unterschutzstellung: 19.07.1937
Die Barrelpäule ist eines der ältesten Naturschutzgebiete im
Kreis Gütersloh. So wurde sie bereits 1937 nach dem Reichsnaturschutzgesetz
unter Schutz gestellt. Das Gebiet ist aus einer dünenartigen Aufwehung
entstanden und liegt in einem Grünland - Ackerkomplex. Im Zentrum befindet sich
ein Heideweiherkomplex, der im Sommer austrocknet. Dieser ist aus einem kleinen
Heideweiher hervorgegangen, der ein ursprüngliches Element der ehemaligen
Barrelheide war. Somit stellt die Barrelpäule den Rest der früheren Barrelheide
dar. Der Untergrund besteht aus nährstoffarmen Sanden, dementsprechend hat sich
eine charakteristische heutzutage sehr seltene Pflanzenwelt ausgebildet. Durch
ständigen Nährstoffeintrag von außen sowie durch Fisch- und Entenzucht in den
Gewässern, erfolgte in früherer Zeit immer wieder von neuem eine Eutrophierung
des einstmals oligotrophen Heideweihers. Einhergehend wurden die seltenen
Pflanzengemeinschaften u.a. Strandlingsgesellschaften fast vollkommen
verdrängt. 1983 konnten aber noch Restbestände nachgewiesen werden.
Zwischenzeitlich herrschten zudem großflächige Ried- und Röhrichtbestände an
den Ufern vor. Durch umfangreiche Abschiebungsmaßnahmen Ende der 90er Jahre
wurden weitere Blänken und Rohbodenpionierstandorte geschaffen, die aktuell zu
einer positiven Entwicklung der gefährdeten Arten und Pflanzengesellschaften
geführt haben.
Zu den botanischen Besonderheiten der Barrelpäule zählen nun zahlreiche hochgradig gefährdete Heideweiher - Pflanzenarten wie der Flutende Sellerie. Pillenfarn- und Strandlingsgesellschaften haben sich wieder erholt. Zudem konnte der Strandling nachgewiesen werden, eine Pflanze mit grasartigen Blättern, die sich rasenartig ausbreitet. Sehr selten ist auch der Igelschlauch. Diese Pflanze fällt im Sommer durch ihre kleinen weißen Blüten auf. Ebenfalls wächst im NSG die Salzbunge, die auf leicht salzhalten Boden schließen lässt. |
Zudem brüten im Schutzgebiet regelmäßig der Zwergtaucher und der Baumpieper. Auf dem Durchzug sind hier zahlreiche Watvögel wie der Waldwasserläufer und der Bruchwasserläufer anzutreffen, welche die Flachwasserzonen zur Nahrungssuche nutzen. Auch bietet der Heideweiher einen attraktiven Lebensraum für zahlreiche Libellenarten. So findet man hier seltene Arten wie die Südliche Binsenjungfer, die Glänzende Binsenjungfer sowie die Schwarze Heidelibelle und die Gefleckte Heidelibelle. Insgesamt handelt es sich bei der Barrelpäule für NRW um den bedeutendsten Vertreter des Heideweiher - Gewässertyps. |
Barrelpaeule Lage des Gebietes (Grundkarte) (PDF, 726 KB)
Barrelpaeule Lage des Gebietes (Luftbild 2008) (PDF, 264 KB)
Verordnungstext Barrelpäule (PDF, 128 KB)