Bechsteinfledermaus

(Myotis bechsteinii)
Lebensraumansprüche

Die Bechsteinfledermaus ist die am stärksten an Wald gebundene Art, wobei sie feuchte Laub- und Laubmischwälder bevorzugt. Sie jagt entlang von Gehölzstrukturen, auch außerhalb von geschlossenen Waldbereichen in der halboffenen Parklandschaft oder Streuobstwiesen. Reine Nadelwälder werden gemieden. Als Wochenstubenquartiere werden Baumhöhlen stark bevorzugt, auch Nistkästen werden angenommen. Die Quartiere werden häufig gewechselt, es muss daher eine genügend große Anzahl an Höhlenbäumen in den Brutbereichen der Bechsteinfledermaus vorhanden sein.


Verhalten und Fortpflanzung: Paarungszeitraum: September und Oktober; Wochenstubenzeit: April - August, Geburt: Juni - Juli, meist 1 Jungtier

Sonstige Ansprüche: Für ein ausreichendes Nahrungsangebot an Käfern, Nachtfaltern und anderen Insekten sind Altholzbestände und extensive Randstrukturen wichtig.

Verbreitung im Kreis Gütersloh

Hauptverbreitung in West-, Mittel- und Osteuropa entlang der Buchenwaldzone. Im Kreis Gütersloh sind Nachweise im Teutoburger Wald und den angrenzenden Bauernwäldchen (Borgholzhausen, Werther und Halle) bekannt. Das größte Vorkommen im Kreis Gütersloh ist im Tatenhausener Wald angesiedelt.

Hilfsmaßnahmen

  • Erhalt von Altholzbeständen: Da Altholzbestände sehr höhlenreich sind und zudem ein hohes Nahrungsangebot aufweisen, sind sie Voraussetzung für das Vorkommen dieser Waldart. Eine extensive Waldbewirtschaftung ist für den Fortbestand der Art von großer Bedeutung.

  • Förderung von Laubwald: Da die Bechsteinfledermaus bevorzugt in lichten Laubwäldern vorkommt, sind Fichtenforste durch naturnahe Laubgehölze zu ersetzen.

  • Erhalt und Sicherung von Höhlenbäumen: Bechsteinfledermäuse kommen nur in höhlenreichen Wäldern vor, daher sind Höhlenbäume zu sichern und Altholz zu erhalten und fördern.

  • Aufhängen von Nistkästen: Da auch Nistkästen von den Bechsteinfledermäusen angenommen werden, kann zur Stützung des Bestandes oder bei Verlust von Höhlenbäumen das Aufhängen von Nisthilfen unterstützend wirken. Der Verlust von Altholz, das durch den Insektenreichtum auch der Nahrungsverfügbarkeit dient, kann aber dadurch nicht ausgeglichen werden.

Gefährdung und Gefährdungsursachen

FFH-Anh. II und IV; §§ streng geschützte Art; Rote Liste NRW (2011) „stark gefährdet“

  • Verlust von Altholzbeständen mit Höhlenbäumen

  • Verlust der Tages- und Winterquartiere

  • Durch niedrige Flugweise hohe Kollisionsquote mit dem Straßenverkehr