Großer Abendsegler

(Nyctalus noctula)
Lebensraumansprüche

Der Abendsegler ist stark an Laubwälder mit hohem Altholzbestand gebunden. Auch in Kiefernwäldern mit vielen Spechthöhlen ist die Art zu finden. Die Jagdgebiete liegen in und über Wäldern und deren Randbereichen sowie auf Viehweiden. Die Quartiere befinden sich in Specht- und Fäulnishöhlen, in überwucherten Spalten und in ausgefaulten Astlöchern von Bäumen. Es werden Baumhöhlen mit freiem Anflug bis zum Ansatz der Krone bezogen. Auch Nistkästen werden angenommen. Selten findet man den Abendsegler an Gebäuden. Die Überwinterungsquartiere liegen zumeist in Baumhöhlen, aber auch in Gebäuden und nur sehr selten in Felsspalten.


Verhalten und Fortpflanzung: Paarung: August - September, Wochenstubenzeit: Mai - August, Geburt: Juni, 1-2 Jungtiere, Ausflug der Jungtiere aus dem Quartier: Mit 4 Wochen

Sonstige Ansprüche: Sehr früh fliegende Art, deren Rufe mit gutem Gehör wahrgenommen werden können. Frisst Großinsekten z.B. Maikäfer und große Nachtfalter.

Verbreitung im Kreis Gütersloh

Ist in NRW selten, ab September jeden Jahres deutliche Zunahme der Bestände durch den Einflug von Tieren aus dem Osten. Im Jahr 2003 gelang im Kreis Gütersloh der Nachweis einer Wochenstube.

Hilfsmaßnahmen

  • Erhalt bestehender Quartiere und Lebensräume: Um den Abendsegler zu schützen, sollten reich strukturierte und unzerschnittene Laub- und Mischwälder mit einem hohen Anteil an Alt- und Totholz gepflegt werden. Ein geeigneter Ersatz zu natürlichen Baumhöhlen, können Fledermauskästen darstellen.

  • Aufhängen von Kästen: Abendsegler nehmen gern Rundkästen an. Beim Aufhängen ist zu beachten, dass die Einflugöffnung groß genug ist (> 30 x 25 mm beim Ovalloch bzw. 25 mm bis 40 mm beim Spalt).

  • Erhalt von Viehweiden und Förderung einer extensiven Landwirtschaft.

Gefährdung und Gefährdungsursachen

§§ streng geschützt; FFH-RL Anhang IV; Rote Liste NRW (2011) R "durch extreme Seltenheit gefährdet“;  wandernde Tierart

Gefährdung durch:

  • Verlust des Sommerlebensraumes und der Quartiere durch Entfernung von Alt- oder Totholzbeständen

  • Verluste durch Stacheldrähte

  • Verluste durch Straßenverkehr

  • Verluste der Nahrungsreviere im Wald sowie in strukturierten Parklandschaften und Siedlungsbereichen

  • Zerschneidung der Lebensräume und Flugrouten durch Siedlungs-, Straßen-, Windenergieanlagenbau

  • Wegen seiner großen Flughöhe durch Windkraftanlagen (Totschlag, Barotrauma) besonders gefährdet